Ausstellung in der kleinen Galerie
HINDI.What!
Kann uns Sprache davon abhalten, uns zu verstehen? Überwindet Kunst Sprachbarrieren und schafft interkulturelles Verständnis?
In der Ausstellung „Hindi.What?“ zeigte Armin Mösinger und Dorothea Martinz in der kleinen galerie, dass Kunst eine Methode sein kann, Sprachbarrieren zu überwinden.
SchülerInnen der Klasse 4a der Volksschule 1160, Julius-Meinl-Gasse ließen sich viele Monate lang auf ein interaktives Projekt mit ihrer Partnerklasse aus Indien ein. Während der Austausch oft schriftlich nicht möglich war, schufen sie durch ihre Zeichnungen eine eigene Sprache, um mehr über die Kultur des jeweils anderen zu erfahren. Zeichnungen der Kinder wurden über mehrere Monate ausgetauscht und dienten als Grundlage der interkulturellen Kommunikation. Eine bemerkenswerte Initiative, welche die Freundschaft zwischen den Kindern stärkt und unbegründeter Angst vor einer fremden Kultur entgegenwirkt. Dorothea Martinz ist Lehrerin und Feuer und Flamme für das kulturelle Austauschprogramm an ihrer Schule. Von Anfang an hat sie sich voller Engagement dafür eingesetzt, dass ihre SchülerInnen lernen sich auch durch ihre Kreativität ausdrücken können. Es sind nicht nur einfach „Zeichnungen ausgetauscht“ wurden, sondern es ist ein draus ein gemeinsames Projekt entstanden, dass kontinuierlich in den Unterricht eingeflossen ist.
Armin Mösinger zeigte in dieser Ausstellung Fotografien von Menschen aus einem entlegenen Dorf in Nordindien, wo auch die Kinder der Partnerklasse leben. Pures Interesse an seinen ProtagonistInnen ist eine elementare Grundlage seines bildnerischen Schaffensprozesses und macht seine persönliche Herangehensweise und die Wirkung seiner Bildsprache aus. Mösinger bezeichnet Indien als seine zweite Heimat. Seine Verbundenheit zu den indischen DorfbewohnerInnen hätte ohne Fotografie womöglich nicht diese Stärke erhalten. Seine Fotografien erlauben einen differenzierten Blick auf das ländliche Leben der InderInnen, um in weiterer Folge einer klassischen Stereotypisierungen entgegenzuwirken. In dieser Ausstellung beleuchtete Mösinger mit seiner Kamera oft vermeintlich kleine Geschichten seiner ProtagonistInnen und verleiht Ihnen dadurch eine neue Dimension der Wertigkeit. Er gibt den Menschen und ihren Belangen eine Bühne, schafft Bewusstsein für oft tabuisierte Themen und er selbst bekommt dadurch die Möglichkeit von seinen ProtagonistInnen zu lernen.
Im Rahmen dieser Ausstellung zeigte er auch erstmalig seine Serie ,,A Village. A Wish“. An einem Wochenende im März 2023 hat er über hunderte BewohnerInnen eines Dorfes dieselbe Frage gestellt: Was ist ihr größter Traum und hat diesen Gedanken in einem Portrait festgehalten. Diese Portraits wurden gesammelt in einer großen Installation gezeigt und die BesucherInnen hatten die Möglichkeit die einzelnen Wünsche der Personen zu erfahren.
Kunst verbindet! Martinz und Mösinger haben sich bei einer Ausstellung von Mösinger kennengelernt und gemeinsam dieses kulturelle Experiment ins Leben gerufen. Die kleine Galerie gab im Mai 2023 diesem Projekt eine Bühne und machte dieses Kunstprojekt nun auch der Öffentlichkeit zugänglich. Bei dieser Ausstellung wurden Bilder verkauft und der Reinerlös von 1700 Euro ging an die Hilfsorganisation SONNE-Interntional.